
Jutta Hörl, Sopran und Larissa Kurmatschewa, Klavier musizierten die Zyklen 'An die Ferne Geliebte' von Ludwig van Beethoven und die 'Kindertotenlieder' von Gustav Mahler.
Das typisch romantische Klavierlied ist an diesem Abend nicht erklungen. Vielmehr umrahmte dieser Liederabend mit Hilfe der Herren Ludwig van Beethoven und Gustav Mahler die Epoche der Romantik.
Sehnsucht, Liebe, Leid, Erlösung finden bereits am Ende der Wiener Klassik, wo dieser Liederabend begann, ihren Ausdruck im Lied. Nicht minder berührend erklang der zweite Zyklus des Abends, beinahe hundert Jahre später am gleichen Ort entstanden, am Beginn der Moderne, und nur wenige Jahre vor Ausbruch des ersten Weltkriegs.
„An die ferne Geliebte“ gilt als der erste Liedzyklus überhaupt. Van Beethoven (1770 – 1827) schrieb ihn im Jahre 1816, nach Texten eines jungen Wiener Medizinstudenten namens Alois Jeitteles.
Auch die „Kindertotenlieder“ von Gustav Mahler (1860 – 1911) erinnern. An den Verlust der eigenen Kinder. Der Dichter Friedrich Rückert schrieb unter dem Eindruck des Todes zweier seiner Kinder in den Jahren 1833 und 1834 die 428 Gedichte unter jenem Titel. Gustav Mahler vertonte fünf davon, zu einer Zeit, in der er selbst zwar noch nicht die schmerzhafte Erfahrung gemacht hatte, ein Kind zu verlieren - dieses Schicksal sollte ihn erst später ereilen. Jedoch hatte er bereits früh sechs seiner elf Geschwister verloren. Die „Kindertotenlieder“ wurden zwischen 1901 und 1904 komponiert, in der Originalversion für Mezzosopran oder Bariton und Orchester. Sie hörten an diesem Abend die Version für Sopran und Klavier.